Nutzen Sie die Kraft der guten Gefühle! Gerade in Krisen, bei Veränderungen und in herausfordernden Zeiten neigen wir häufig dazu, eher auf das Negative und die Belastung zu schauen. Wir übersehen dabei die vielen positiven, schönen, lustigen und wertvollen Momente im Leben. Positive Emotionen und positives Denken sind die Schlüsselfaktoren für die resiliente Grundhaltung Optimismus und diese können wir selbst steuern.
3: 1 Ratio
Wir haben dann ein gutes Wohlbefinden, wenn wir 3x soviel positive Emotionen wie negative haben. Es gibt viele positive Emotionen, ein paar Beispiele sind Freude, Dankbarkeit, Heiterkeit, Interesse, Hoffnung oder Zufriedenheit. 1 negative Emotion (z.B. Frust oder Ärger) muss also mit 3 positiven Emotionen aufgewogen werden, damit wir wieder im Gleichgewicht sind. Positives Denken ist daher eine bewusste Entscheidung, die wir mit dem Stirnlappen vornehmen, das ist der jüngste Teil des Gehirns, der sich erst mit der Pupertät fertig ausbildet.
„Nicht die Dinge an sich machen uns zu schaffen, sondern die Art und Weise wie wir diese wahrnehmen.“ (Epiktet 50 – 130 n.Chr.)
Ob wir das Glas halbvoll oder halbleer sehen, ob wir eine Sache herausfordernd und machbar oder als Gefahr und nicht lösbar sehen, entscheiden wir mit dem Stirnlappen, dem bewussten Teil des Gehirns. Unsere eigenen Gedanken können als Stressauslöser fungieren und eine Stressreaktion erzeugen, auch wenn die Situation gar nicht eintrifft. Anders wiederum können wir durch unsere Gedanken unsere Emotionen steuern und eine positive Stimmung erzeugen. Unsere Gedanken formen unsere Gefühle – Gefühle beeinflussen unsere Handlungen, was und wie wir etwas tun. Es geht also um die Haltung, dass ich die Verantwortung für mein Denken – Fühlen – Handeln und die Konsequenzen übernehme und dadurch zu einer optimistischen Grundausrichtung komme.
Übungen zur Förderung von positivem Denken
Positive Intro – den Tag gut beginnen
Morgens, nach dem Aufwachen noch ein paar Minuten Zeit nehmen und an den heutigen Tag denken. Finden Sie eine Sache, worauf Sie sich heute besonders freuen und hatlen Sie diesen angenehmen Augenblick 1 Minute aufrecht.
Positiver Tagesrückblick: 3 blessings
Nehmen Sie sich am Ende des Tages ein paar Minuten Zeit, lehnen Sie sich in Ihrem Sessel zurück und schließen Sie Ihre Augen. Nun denken Sie an Ihren Tag, lassen ihn Revue passieren und stellen sich folgende Fragen:
- Was ist mir heute gut gelungen?
- Was hat mir heute Freude gemacht?
- Welches positive Erlebnis habe ich heute gehabt?
- Welche positiven Rückmeldungen habe ich heute von anderen Menschen bekommen?
- Worüber habe ich heute gelacht?
- Welche Anerkennung habe ich heute erhalten?
- Worauf bin ich heute besonders stolz?
- Was habe ich heute Neues gelernt?
- Wozu habe ich heute Mut bewiesen?
- Was habe ich heute zu Ende gebracht?
- Was habe ich heute Schönes erlebt?
- Was hat mir heute besonders Spaß gemacht?
Für jeden Menschen bedeutet ein positives Erlebnis etwas anderes. Ob dieses nun durch Sie oder durch andere Umstände entstanden ist, ist nicht wichtig. Es geht nur um das Gefühl, das Ihnen dieses Ereignis vermittelt hat. Das Beste, was Sie heute gefühlt haben, tragen Sie ein. Das Training fördert Ihre positive und optimistische Gedankenausrichtung. Das Tagebuch bedeutet, dass Sie auch immer wieder an diese erlebten Gefühle erinnert werden und auch im Nachhinein diese guten Gefühle abrufen und spüren können. Machen Sie diese Übung über einen längeren Zeitraum. Das fördert einen gesunden Selbstwert und das Gefühl der Selbstwirksamkeit, es gibt viel Energie und Kraft für den Alltag und motiviert. Aus neuro-biologischer Sicht kommt es durch die hormonelle Ausschüttung von Neurotransmittern/Wohlfühlbotenstoffen zu einer verstärkten Aktivierung des Motivationssystems, sowie der Belohnungszentren im Gehirn. Das stimmt uns freudig, zufrieden und gelassen.
Den Geist auf Positives lenken – Powerfragen
Stellen Sie sich immer wieder zwischendurch oder am Ende des Tages folgende Fragen. Am besten schriftlich festhalten, weil das Gehirn Schriftliches besser und nachhaltiger verarbeitet.
- Was macht mich glücklich?
- Was finde ich im Moment gut in meinem Leben?
- Was ist das Gute an meiner Tätigkeit?
- Wofür bin ich dankbar in meinem Leben?
- Was stimmt mich optimistisch?
Diese Powerfragen helfen uns gerade in Zeiten, in denen wir uns überfordert oder belastet fühlen, emotional nicht so ausgeglichen sind, sowie chronische Ermüdung spüren. Sie helfen uns, den Blick weg vom Negativen hin zu den positiven Ereignissen in unserem Leben zu wenden.
Perspektivenwechsel: Das Gute in einer Sache/Situation sehen
Fragen Sie sich bei einem negativen Ereignis, bei einer negativen Sichtweise oder bei einem Fehler, der Ihnen passiert ist, was das Gute daran ist, was Sie daraus lernen können, wobei Ihnen das Ereignis helfen kann oder wofür das Problem gut ist.
Erfolge feiern – moments of excellence
Jeder braucht Erfolge! Es ist das gute Gefühl, etwas bewältigt zu haben, geschafft zu haben und am Ziel oder bei einem Teilziel angekommen zu sein. Blicken Sie immer wieder auf Ihre Erfolgserlebnisse, seien sie in Ihren Augen auch noch so klein. Schauen Sie auf Ihre Freude- und Glücksmomente im Alltag, das fördert Wohlbefinden, Zufriedenheit, Dankbarkeit und stärkt Ihren Selbstwert. Würdigen und Feiern Sie sich selbst Tag für Tag und teilen Sie auch Ihre Erfolgserlebnisse Ihrem Umfeld mit. Unsichtbares sichtbar machen und Positives verstärken.
Was positive Interventionen bewirken
- Zukunfts- und lösungsorientiert
- Sie fokussieren um
- Ermöglichen kognitive Umstrukturierung
- Geben Sicherheit, Rückhalt und Sinn
- Aktivieren und verstärken fortlaufend Belohnungskreisläufe auf den Ebenen des Wohlbefindens
- Katalysator neuer (positiver) Muster
Literatur-Tipps zu Selbstfürsorge
Die Ratgeber von Autorin Brigitte Zadrobilek zeigen Strategien, wie es gelingt, trotz erhöhter Anforderungen im Alltag dauerhaft entspannt zu bleiben und die Konzentration halten zu können. Lernen Sie, Alarmsignale besser wahrzunehmen. Holen Sie sich Tipps und Techniken, um Ihren Energie-Akku rechtzeitig wieder aufzuladen und nach Feierabend richtig abzuschalten und entdecken Sie Langfriststrategien für nachhaltige Erholung.
Über Stresscoach Brigitte Zadrobilek
Mag. Brigitte Zadrobilek, MBA gilt als eine der Expertinnen der ersten Stunde in Österreich, wenn es um das Thema Betriebliche Gesundheitsförderung geht. Seit 20 Jahren ist sie mit ihrem eigenen Beratungsunternehmen als Businesstrainerin und Coach für Stress- und Burnout Prävention erfolgreich aktiv. Unternehmen unterschiedlicher Größe vertrauen auf ihre Kompetenz. Die Betriebswirtin verfügt über zahlreiche zertifizierte Aus- und Weiterbildungen in der persönlichen und betrieblichen Gesundheitsförderung und gibt ihre Expertise als Seminarleiterin und Vortragende weiter. Ihre Schwerpunkte sind Mental Health, Stress- und Burnoutprävention, Resilienz, Gesundes Führen, Selbstmanagement und Brainfitness, um Menschen zu gesunder Leistungsfähigkeit, Selbstkompetenz und Gelassenheit zu führen. Die Autorin gibt in ihren Büchern „Gehirntraining“, „Urlaubsfeeling im Büro“ und „Stark trotz Stress“ ihre langjährige Erfahrung mit vielen praktischen Übungen und Tipps weiter.
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