Schon mal etwas vom Post-Holiday-Syndrom gehört? Oder selbst bereits gehabt? Wer kurz nach dem Urlaub Konzentrations- und Schlafstörungen sowie Antriebslosigkeit spürt, leidet daran. Das muss nicht sein!
Holen Sie sich Tipps gegen Post-Holiday-Syndrom und Tricks, wie eine sanfte Landung im Alltag gelingt. Damit der Urlaub noch lange nachwirkt.
Tipp 1: Sanfte Landung im Alltag – Pufferzeiten einplanen
Damit der Übergang von der Hängematte in den Bürosessel klappt und die Erholung aus dem Urlaub nicht gleich wieder verpufft, ist eine sanfte Landung zurück im Alltag ratsam. Es ist sinnvoll, nicht auf den letzten Drücker nach Hause zu kommen und am nächsten Tag wieder zur Arbeit zu gehen, sondern erst zwei bis drei Tage nach dem tatsächlichen Heimkommen den ersten Arbeitstag anzusetzen. Man darf nicht vergessen, dass sich auch daheim der ganz normale Alltag angesammelt hat, daher Reservetage einplanen, in denen alles in Ruhe erledigt werden kann, bevor es mit der Arbeit wieder los geht. Schließlich nimmt man Erholung als Bonus mit in den Alltag, und dieser Bonus sollte keinesfalls leichtfertig und schnell verspielt werden.
Tipp 2: Mittwoch ist der neue Montag
Wer kann, startet an einem Dienstag oder Mittwoch mit der Arbeit. Der Vorteil ist einerseits, dass Zuhause alles in Ruhe erledigt ist, und andererseits, dass man mit einer kürzeren Arbeitswoche beginnt und so das Wochenende zur Erholung näher ist. Das reduziert Stress und fördert die Motivation.
Tipp 3: Biorhythmus beachten
Eine langsame Annäherung an die gewohnten Zubettgeh- und Aufstehzeiten ist umso wichtiger, je mehr der persönliche Biorhythmus im Urlaub durch Langschlafen oder andere Zeitzonen durcheinander gekommen ist. Wem die Umstellung durch Jet-Lag schwerfällt, sollte auch dafür ein paar Tage Eingewöhnungszeit einplanen. Ausreichender und guter Schlaf ist die wichtigste Voraussetzung, um im Arbeitsalltag gut zu bestehen und gesund zu bleiben.
Tipp 4: Langsam starten und Prioritäten setzen
Beim Arbeitsstart nicht sofort wieder von null auf hundert beschleunigen und es im Büro langsam angehen, sowie am ersten Tag nicht zu viele Meetings oder schwierige und komplexe Aufgaben einplanen. Wer gleich am ersten Tag die Themen angeht, die belasten oder nerven, verliert schnell die Motivation, vor allem, wenn sich während des Urlaubs ein stattlicher Berg an To-dos angesammelt hat. Studien beweisen, dass der Erholungseffekt umso länger anhält, je gemächlicher man die anstehenden Aufgaben angeht.
Tipp 5: Quick-wins schaffen
Nicht nur das Tempo ist entscheidend, sondern auch die Art der Aufgaben. Besser mit Aufgaben beginnen, die sich leicht und schnell erledigen lassen und einen raschen Erfolg versprechen. Aufgabe für Aufgabe abhaken zu können, macht zufrieden und motiviert.
Tipp 6: Den Feierabend genießen
Die Freizeit nach der Arbeit ohne Druck genießen und ebenso ruhig angehen. Bewusst versuchen, das Erholungsverhalten aus dem Urlaub auf den Alltag übertragen. Das gelingt durch Entschleunigung und Entspannung oder auch einmal gar nichts tun, sich der Muße hingeben. Sehr wirksam sind auch körperliche Aktivitäten ohne Druck und Wettkampfcharakter, wie ein Abendspaziergang, Walken, Radfahren oder Schwimmen. Aktivitäten machen, die man auch im Urlaub gemacht hat.
Tipp 7: Sich selbst verwöhnen
Sich etwas gönnen und sich selbst Gutes tun. Es gibt viele Möglichkeiten, wie eine Massage buchen, eine Gesichtsmaske auflegen, Me-time Auszeiten schaffen, etwas ganz Besonderes oder seine Lieblingsspeise kochen, sich einen Sundowner selbst mixen und auf die Terrasse, Garten oder Balkon setzen und chillen etc.
Tipp 8: Urlaubsfeeling bewahren
Schon kleine Tricks helfen dabei, Motivation und gute Stimmung aufrecht zu erhalten, etwa ein Urlaubsfoto am Bildschirm oder Smartphone bewusst anschauen, landestypische Musik auf dem Arbeitsweg hören oder typische Gerichte aus dem Urlaubsland für die Mittagspause mitnehmen. Ein Mitbringsel aus dem Urlaubsland auf den Schreibtisch stellen, das an die schöne Zeit erinnert.
Tipp 9: Sich erinnern
Den Kolleg:innen Erlebnisse aus dem Urlaub erzählen, in einer Mikropause an die Highlights einer Reise denken oder sich Kurzvideos aus den Ferien anschauen – das Gehirn braucht immer wieder Reize, damit es sich an schöne Erlebnisse und Bilder und die damit verbundenen positiven Emotionen erinnert und diese abrufen kann.
Tipp 10: Sich positiv stimmen und Vorfreude fördern
Nicht Vergangenem nachweinen, sondern schon gedanklich den nächsten Urlaub oder einzelne Urlaubstage planen. Durch diese Gedankenspiele fördern wir positive Emotionen und Vorfreude auf etwas, was zwar in der Ferne liegt, aber in unserem Kopf durchaus reale Bilder erzeugen kann. Auch das Beschäftigen mit einer neuen Kultur, mit den Gegebenheiten eines Landes, mit der Sprache, Länder-Dokumentationen ansehen, stärkt die Vorfreude.
Mentale Übung: Urlaub mit der Kraft der Gedanken
Literatur-Tipps zu Selbstfürsorge
Die Ratgeber von Autorin Brigitte Zadrobilek zeigen Strategien, wie es gelingt, trotz erhöhter Anforderungen im Alltag dauerhaft entspannt zu bleiben und die Konzentration halten zu können. Lernen Sie, Alarmsignale besser wahrzunehmen. Holen Sie sich Tipps und Techniken, um Ihren Energie-Akku rechtzeitig wieder aufzuladen und nach Feierabend richtig abzuschalten und entdecken Sie Langfriststrategien für nachhaltige Erholung.
Über Stresscoach Brigitte Zadrobilek
Mag. Brigitte Zadrobilek, MBA gilt als eine der Expertinnen der ersten Stunde in Österreich, wenn es um das Thema Betriebliche Gesundheitsförderung geht. Seit 20 Jahren ist sie mit ihrem eigenen Beratungsunternehmen als Businesstrainerin und Coach für Stress- und Burnout Prävention erfolgreich aktiv. Unternehmen unterschiedlicher Größe vertrauen auf ihre Kompetenz. Die Betriebswirtin verfügt über zahlreiche zertifizierte Aus- und Weiterbildungen in der persönlichen und betrieblichen Gesundheitsförderung und gibt ihre Expertise als Seminarleiterin und Vortragende weiter. Ihre Schwerpunkte sind mental health, Stress- und Burnoutprävention, Resilienz, Gesundes Führen, Selbstmanagement und Brainfitness, um Menschen zu gesunder Leistungsfähigkeit, Selbstkompetenz und Gelassenheit zu führen. Die Autorin gibt in ihren Büchern „Gehirntraining“, „Urlaubsfeeling im Büro“ und „Stark trotz Stress“ ihre langjährige Erfahrung mit vielen praktischen Übungen und Tipps weiter.
Fotocredit: pixabay.com